Beerdigung / Trauer und Trost
Wir möchten Ihnen Hilfestellung dazu geben, wenn ein Familienangehöriger verstirbt
Beerdigung
Am Ende unseres Lebens steht der Tod. Wenn er bei einem Angehörigen eintritt sind wir meist recht hilflos. Neben der Trauer gibt es nun Vieles, was wir bedenken müssen.
Es gibt Menschen, die uns in dieser schweren Zeit beistehen. Während man sich früher zuerst an den Gemeindepfarrer wandte, steht heute der Kontakt zu einem Bestattungsunternehmen an erster Stelle. In der Regel übernehmen deren Mitarbeiter die Terminabsprache mit dem Pfarrbüro.
Der Beerdigungsleiter oder die Beerdigungsleiterin meldet sich dann bei Ihnen für ein Gespräch.
In der Regel findet die Beerdigung im Rahmen einer Trauerfeier in der Friedhofskapelle oder auch vorab mit einem Requiem in der Kirche statt. Daran schließt sich bei einer Erdbestattung der Gang zum Grab an und die Bestattung selbst.
Beerdigungsleiter
Neben Pfarrer Kevin Dehne, Pastor Stefan Herr sowie den Ruhestandsgeistlichen werden Beerdigungen auch vom Diakon Manfred Spanehl übernommen. Laien als Beerdigungsleiter übernehmen ebenfalls Beerdigungen, sie kommen allerdings aus anderen Gemeinden und arbeiten dekanatsübergreifend.
Gebet für die Verstorbenen
Das Gebet für die Verstorbenen hat seinen Ort in der Gemeindemesse. Wenn Sie möchten, können Sie mit dem Pfarrbüro vereinbaren, in welcher Heiligen Messe für Ihr Familienmitglied gebetet werden soll. Jedes Jahr zum Fest Allerseelen (02.11.), wird in einem Gemeindegottesdienst aller Verstorbenen des vergangenen Jahres gedacht. Außerdem findet durch die Pfarrer oder den Diakon um diesen Zeitpunkt eine Gräbersegnung auf dem Friedhof statt.
... wenn ein Kind verstorben ist ...
Der Mensch heißt Mensch, Du fehlst.
(Herbert Grönemeyer: „Mensch“) |
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Es ist ein Abschied für immer – ein Kind stirbt oder wird tot geboren – Eltern bleiben zurück.
Da ist es egal, ob es nur eine kurze Zeit diese Erde gestreift hat oder als erwachsenes Kind gestorben ist – Eltern trauern.
„Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg“, versucht eine Mutter die Gefühlsflut zu beschreiben. „Zunächst hatte ich gar nicht verstanden, was passiert war. Erst nach Wochen begriff ich, dass mein Kind nie wieder kommen wird.“
Dann beginnt oft eine verwirrende Suche nach einem neuen Weg durch das Leben. Ein paar Beispiele: Arbeitsversuche werden wieder abgebrochen und lange Krankschreibungen folgen. Einfache Besorgungen für den täglichen Bedarf sind unendlich schwere Aufgaben oder gelingen nicht. Oder der vermeintliche Alltag ist eine Achterbahn der Gefühle. Die Pläne von der „eigenen Familie“ – sie sind dahin. Da ist auf einmal ganz viel Leere. Nach außen hin scheint alles zunehmend geregelt zu verlaufen. Aber im Inneren ist es eine Gradwanderung zwischen irgendwie zu überleben und völlig in sich zu versinken. Das ganze Leben fühlt sich an wie in einem andauernden Dämmerzustand.
Eine weitere Erfahrung ist: Der zunächst intensive Kontakt von Helfenden lässt nach. „Da meldet sich keiner mehr. Die können mit mir nichts anfangen und wissen nicht, was sie sagen sollen.“, sagt ein Vater, enttäuscht von Freunden und Familie.
Es ist schwer für Freunde, Verwandte, Nachbarn und auch Kolleginnen und Kollegen, mit trauernden Eltern umzugehen.
„Was kann ich für trauernde Eltern tun?“, werden Begleitende häufig gefragt. Die Antwort ist so undenkbar schlicht: „Nicht viel.“
Ratschläge helfen nicht. Die Sprachlosigkeit aushalten, einfach nur anwesend sein und ein Gefühl der Solidarität geben, das ist in den ersten Wochen und Monaten nach dem Verlust eines Kindes überlebenswichtig.
Es gibt nichts, was tröstet. Alles schmerzt und die Trauer nimmt jeden Moment des Tages ein. Es ist der erste Gedanke nach dem Aufwachen, der letzte Gedanke vor dem Einschlafen und es sind oft auch die quälenden Gedanken in der Nacht.
Wenn es gelingt, gemeinsam und oft schweigend den Weg zu gehen, ist das in dieser Phase die größte Hilfe. Zuhören und zum wiederholten Male dem Erlebten Raum lassen, das ist es, was trauernde Eltern brauchen.
In Hildesheim gibt es Selbsthilfegruppen für trauernde Eltern, deren Kinder vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind – die Sternenkinder. Diese Eltern treffen sich zu den „Sternstunden“.
Eine andere Gruppe ist für Eltern, deren Kind älter war oder auch schon erwachsen. Das ist die Gruppe „verwaiste Eltern“.
In den Gruppen tauschen betroffene Eltern ihre Erfahrungen aus. Dort können sie gemeinsam ihren Schmerz und ihre Trauer teilen und aushalten. Daraus ergeben sich Hinweise, vielleicht Lösungen für aktuelle Fragen und oft Ausblicke auf zukünftige Themen. Eltern reflektieren über die Treffen: „Wir hören die Erzählungen der anderen Teilnehmenden und entdecken daraus eigene Möglichkeiten, mit Gefühlen und unserer Umwelt umzugehen. Wir sprechen eigene Gefühle und Erfahrungen aus und entladen so unser inneres Chaos. Hier können wir als Expertinnen und Experten in eigener Sache voneinander profitieren.“ Eine Mutter drückte es so aus: „Zunächst brauchte ich die Bestätigung, dass ich das überleben kann. Da sitzen Menschen, die schon seit mehreren Jahren diesen Verlust aushalten.“
Ein weiteres Resümee ist: „Wir lernen irgendwann, dass die Trauer zu uns gehört und unser Leben auch mit der Trauer um unser Kind kein schlechtes ist. In der Gruppe können wir ganz ehrlich sein und müssen uns nicht rechtfertigen. Wir weinen und lachen miteinander und sind sicher, dass wir voneinander wissen, dass ein Lachen nicht das Ende der Beziehung zu unserem Kind ist. Das ist ein Lern- und Heilungsprozess. Hier dürfen wir sein, wie wir gerade sind. Die Bindung zu unseren verstorbenen Kindern wird immer bleiben. Sie sind ein Teil von uns! Sie sind nun nicht mehr auf dieser Welt, aber stets in unserer Erinnerung und in unserm Herzen. Wir möchten über sie sprechen können, wie das auch Eltern tun, deren Kinder leben. Wir nehmen sie überall mit hin. In jedem Urlaub, auf jeder Feier und jeden Morgen beim Frühstück sind sie dabei. Solange wir leben und uns an sie erinnern, sind sie nicht vergessen.“
Trauer braucht Zeit. Leider ist sie nicht nach einem Jahr plötzlich vorbei. Die Erfahrung zeigt, dass Teilnehmende zum Teil mehrere Jahre dabei sind. Manche kommen nach Unterbrechungen wieder und einige sind nur punktuell dabei. Was anfangs überlebenswichtig war, wird zum Ritual, bei dem wenigstens noch einmal im Monat der Name des Kindes genannt werden darf und die Trauer nicht ausgegrenzt wird. Hier ist regelmäßig bewusst Zeit, sich der eigenen Trauer zu stellen und Zeit für sie zu haben.
Vielleicht möchten Sie Kontakt zu einer der Gruppen aufnehmen. Sie sind herzlich willkommen!
Wir bitten vorab um einen Erstkontakt mit den Verantwortlichen.
„STERNSTUNDEN“: Ein Treffen für Eltern deren Kind vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben ist. 3 x im Jahr, montags, 19:00 Uhr in St. Joseph, Marienburger Str. 135, 31141 Hildesheim.
Kontakte:
Christiane Struck, hildesheim@donumvitae.org
Sabrina u. Robert Golz, sternenkinder-hildesheim(ät)gmx.de
Angelika Röde, Klinikseelsorgerin im Helios-Klinikum Hildesheim, angelika.roede(ät)helios-gesundheit.de, 05121-894-1473,www.helios-gesundheit.de/kliniken/hildesheim-->Sternenkinder
„VERWAISTE ELTERN“: Eine Gruppe für trauernde Eltern. Treffen am 2. Mittwoch im Monat um 20:00 Uhr in St. Joseph, Marienburger Str. 135, 31141 Hildesheim
Kontakte:
Stefanie Ehrhardt-Weiss
Claudia Scholz, Gemeindereferentin in der Kath. Pfarrgemeinde St. Godehard, scholz(ät)veihu.de,www.veihu.de oder claudia.scholz(ät)bistum-hildesheim.net, 05121-2829034